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Sonntag, 2. Dezember 2007




Eva und Heinz von Gitta Lehner







Verlagstext:
Wie eine Liebesgeschichte beginnt ... und in einer doppelten Kindstötung endet.
Warum? Was führt Menschen dazu, ihre Liebsten zu töten? «Eva und Heinz» ist eine fiktive Geschichte. Sie beginnt, wie viele reale Liebesgeschichten beginnen, und endet mit einer Tragödie, bei der die Mutter zur Kindsmörderin wird.
Eva liebt Heinz, Heinz liebt Eva. Auf der Liebeswiese in einer mittelgrossen Stadt träumen sie von ihrer gemeinsamen Wohnung, eigenen Kindern und einer wunderbaren Zukunft. Die jungen Eltern werden jedoch bald von der Realität eingeholt. Sie sind überfordert mit ihrer Beziehung, dem Umgang mit Geld und reklamierenden
Nachbarn. Während Heinz an seinem Arbeitsplatz wieder Boden unter die Füsse kriegt, betäubt Eva zu Hause ihre Ohnmacht mit Alkohol. Ihre Hilferufe werden nicht gehört. Die Isolation nimmt überhand und die Situation eskaliert: Eva tötet in ihrer Verzweiflung die eigenen Kinder.

Meine Kurzbeschreibung:
Eva und Heinz, sind ein junges Paar, wie jedes andere in unserem Land auch. Sie sind jung, unerfahren und oft noch nicht fertig ausgebildet. Sie haben kaum etwas, ausser vielen Träumen und die Zuversicht, dass sie alles im Griff haben.
Schnell wird geheiratet, aber das Zusammenleben wurde kaum geprobt. Schnell sind Kinder da, aber das „Eltern sein“ hat man nie gelernt. Schnell kommen dann auch die Probleme und das Unheil nimmt seinen Lauf bis zum tragischen Ende.
Alle schauen weg, nur Gitta Lehner sieht genau hin und dokumentiert,
abwechselnd aus der Sicht der Frau und aus männlicher Sicht, in einer flüssigen und spannende Schreibweise, dass es manchmal so kommt, wie es leider kommen muss, weil vor allem Unwissenheit und auch Unfähigkeit den Ablauf steuern.

Meine Meinung:
Ein sehr gutes und interessantes Buch. Schön, wenn man es auf den Inhalt bezieht, kann man vielleicht, bei der Tragik der Geschichte, nicht sagen. Schön und gelungen ist aber, aus meiner Sicht, die handwerkliche Arbeit der Autorin. Gitta Lehner ist für mich eine sehr gute Geschichtenerzählerin. Sie beschreibt die Umstände, die Beweggründe und die Abläufe so detailliert, als wäre sie mittendrin gestanden. Weil sie jedoch das fiktive Geschehen (das aber genau so, jeder Zeit geschehen könnte) nicht wertet, steht sie als Betrachterin doch ausserhalb.
Ich empfehle dieses Buch jedem, denn es weckt auch das Verständnis für Vorfälle, die sich in der Schweiz immer häufiger ereignen. Aber ganz besonders möchte ich dieses aufwühlende Buch jungen Lesern ans „stürmische“ Herz legen, damit sie merken, dass sich das Leben auch so entwickeln kann, wenn man vor lauter Eifer, in der Eile vergisst, zuerst ein gutes Fundament zu bauen, bevor man ein Zuhause darauf stellt.
Ich meine, das wäre doch eine gute, lehrreiche Lektüre für den Deutschunterricht in der Schule.

Die Autorin:
Gitta Lehner, 1964 in Frankfurt am Main geboren und in der Innerschweiz aufgewachsen. Sie liess sich zuerst zur Hochbauzeichnerin ausbilden, anschliessend zur Sozialarbeiterin und Wirtschaftsinformatikerin. Seit 1997 arbeitet sie bei der Caritas Luzern im Bereich der Flüchtlingshilfe und lebt mit ihrer Tochter in Reussbühl bei Luzern.

Meine Bewertung:
(Bei Personen, die ich persönlich kenne, erlaube ich mir keine Bewertung.
Ich bewundere einfach diese Leistung.)


Eva und Heinz von Gitta Lehner

Gebundene Ausgabe: 200 Seiten
Verlag: Appenzeller (13. März 2006)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3-85882-426-7
ISBN-13: 978-3-85882-426-4

:-)

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